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Lundhags Kick auf schwarzem Eis
09 Dezember 2014
Stockholms Schärengarten ist einer der besten Spots, um stundenlang über’s Eis zu gleiten. Der Nordic Iceskating Profi Mårten Ajne weiß, worauf es bei dem kufigen Stiefelabenteuer ankommt und hat gemeinsam mit Lundhags eine neue Nordic Iceskating-Kollektion entwickelt. »
30 Jahre im Eis
Mårten Ajne verbringt im Schnitt 40 Tage im Jahr auf dem Eis – und das seit 30 Jahren. Der schwedische Mathematiker und Buchautor hat mit seinem Wissen und seinen Erfahrungen die Produkte von Lundhags neuer Nordic Iceskating-Kollektion »Black Ice« mitentwickelt. Kaum jemand kennt Bedingungen, Technik und den Kick, über das gefrorene Wasser zu gleiten, besser als Mårten.
Wille des Wetters
Südschweden hat ein Winterklima, das um den Nullpunkt schwingt. Dies ist die Voraussetzung für natürliches, schneefreies Eis, das sich für ausgedehnte Nordic Iceskating Touren eignet. Weiter im Norden müssen Kufenfans hingegen hoffen, dass der Winter ein wenig wärmer ist. Denn wenn massiver Schneefall einsetzt, sind die Seen für den Rest der Saison zum Nordic Iceskating nicht mehr geeignet. Auf der ganzen Welt gehen Leute Schlittschuhlaufen, aber es ist fast nur in Skandinavien möglich, auf derart langen Touren zu gleiten. Neben den kanalreichen Holländern haben vor allem die Schweden über die letzten Jahrhunderte das Equipment und die Techniken des Nordic Iceskating immer weiter entwickelt und optimiert.
Kein Café in Sicht
In Holland skaten die Leute auf flachen Kanälen inmitten der Zivilisation. Die Stiefel und Kufensysteme werden dort mit dem Fokus auf Geschwindigkeit und Technik entwickelt. Sicherheitsaspekten muss weniger Beachtung geschenkt werden: Wenn das Eis bricht, steht man schlimmstenfalls auf dem Boden des Kanals, kann an Land waten, sich in einem Café aufwärmen und anschließend in die Bahn nach Hause steigen. In Schwedens Wildnis hingegen, in der man häufig keiner Menschenseele auf dem metertiefen Eis begegnet, lag der Fokus in der Entwicklung der Ausrüstung in den letzten Jahrzehnten vor allem auf Ausdauer, Haltbarkeit und Sicherheit. So entstand Nordic Iceskating Equipment, das zwar sicher war – ein relaxtes und effizientes Fahren blieb jedoch auf der Strecke. Der wirkliche Kick des Gleitens stellt sich erst durch fließende und weiche Bewegungen mit Tempo ein. Dies wiederum bedeutet einen hohen Anspruch an das Schuhsystem.
Technik und Handwerkskunst
Mårten Ajne hat gemeinsam mit Lundhags die Nordic Iceskating-Kollektion »Black Ice« entwickelt, die allen Ansprüchen gewachsen sein soll: Der Stahl muss hart genug sein, damit der Kamm scharf bleibt und trotzdem weich genug, um ein bremsendes Kratzen auf dem Eis zu vermeiden. Die Klinge sollte dünn sein und wenig Abreibung aufweisen. Trotzem muss sie dick genug sein, um nicht stecken zu bleiben oder auszubeulen. Der Skate sollte lang genug sein, um ein effektives Gleiten zu ermöglichen und trotzdem kurz genug, um die Bewegungen bequem ausgleichen zu können. Der Schuh sollte so hoch sein, dass kein Schnee eindringt, aber dennoch flach genug, um keinen Druck auf die Knöchel auszuüben. Leicht und relativ starr sollte der Stiefel zudem sein, sodass er seine Form in warmen oder kalten Wetter nicht verändert. Das System darf bei Feuchtigkeit nicht rosten und muss der Rauigkeit des Eises gewappnet sein. Lundhags »Black Ice« sind zu 100 % in Schweden hergestellt, das Profil besteht aus recyceltem Aluminium. Sind all diese Vorraussetzungen erfüllt, muss es nur noch frieren – dann sind wir absolut bereit für den Kick auf dem schwarzen Eis.