EOCA Umweltprojekt 2014: Wähle deinen Favoriten!
1. TROSSACHS GATEWAY PROJECT, SCHOTTLAND
Der Great Trossachs Forest ist eines der bedeutendsten Naturschutz-Projekte Großbritanniens. Schon seit 200 Jahren arbeiten verschiedene Akteure wie RSPB Scotland, der Woodland Trust Scotland und die Forestry Commission Scotland gemeinsam daran, den heimischen Wald zu schützen. Im Herzen von Loch Lomond und dem Trossach-Nationalpark gelegen, beheimatet diese wunderschöne Gegend eine einzigartige Fauna. Steinadler, Birkhühner und Eichhörnchen sind hier zu Hause. Lange Zeit erstreckte sich der Wald über die gesamte Landschaft bis in die Berge hinauf, aber aufgrund von Rodungen hat sich die Artenvielfalt in den letzten Jahren stark reduziert. Das Gateway Project hat sich zum Ziel gesetzt, den beeinträchtigen Lebensraum wiederherzustellen. Mithilfe von Tausenden von neuen Bäumen soll sich der Wald regenerieren. Auch der Wanderweg Great Trossach Trail, der mehrere schottische Wanderwege miteinander verbindet, soll im Rahmen des Projekts fertiggestellt werden.
2. RÜCKBAU DER OTTER-FLÜSSE, TSCHECHIEN
Im letzten Jahrhundert wurden in Tschechien viele Wasserwege verengt, verflacht, verkürzt oder reguliert. Diese Eingriffe in die Natur haben den Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen zerstört; viele Gebiete sind durch starke Überschwemmungen in Mitleidenschaft gezogen worden oder ausgetrocknet. Mithilfe des Projektes sollen vor allem die Einwohner befähigt werden, die Lebensbedingungen von massiv bedrohten Ottern in neun ausgewählten Gebieten zu verbessern. Dies soll vor allem durch den Rückbau der regulierten Wasserläufe geschehen. Auch andere Arten sollen hiervon profitieren. Die Lokalbevölkerung kann im Rahmen des Projektes Teilstücke der Flüsse »adoptieren« und sich direkt um deren Erhalt und die Regeneration der Natur kümmern. Dadurch sollen die Wasserläufe auch für Outdoor-Aktivitäten attraktiver werden. Durch die Rückbau-Maßnahmen werden die Überschwemmungen in Zukunft der Vergangenheit angehören. Die Einwohner sollen weiterhin darin unterstützt werden, weitere potenzielle Gebiete ausfindig zu machen, in denen die Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen durch ähnliche Aktionen in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden verbessert werden können.
3. WANDERWEGE AM BAIKALSEE, SIBIRIEN
Als tiefster See der Welt stellt der Baikalsee aufgrund seiner Artenvielfalt ein einzigartiges Ökosystem dar, das von globaler Bedeutung ist. Die Küsten des Sees sind weitgehend geschützt, doch der wachsende Tourismus in der Region hat negative Auswirkungen auf die Umwelt. Bei diesem Projekt geht um die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismuskonzepts für das nordwestliche Küstengebiet des Sees rund um den Pik Tscherskovo, der mit 2588 Metern der höchste Gipfel der Region ist, und die heißen Quellen am Kap Kotelnikov. Mithilfe von Workcamps und Freiwilligen aus der ganzen Welt sollen über Hundert Kilometer Wanderwege wieder benutzbar gemacht und Picknick- und Zeltplätze, Feuerstellen, Müllsammelstellen, Toiletten und Infotafeln entlang der Wege errichtet werden. Außerdem soll das Gelände kartographiert und beschildert werden. Auch ein umweltpädagogisches Konzept für die Lokalbevölkerung inklusive eines Ausbildungsangebotes zum Naturguide ist vorgesehen, um die Region als nachhaltiges Reiseziel für Natur- und Erlebnistourismus zu etablieren.
4. NATURSCHUTZ IM SIMIEN MOUNTAINS NATIONALPARK, ÄTHIOPIEN
Berge, Schluchten und steile Gipfel machen Äthiopiens Simien Mountains Nationalpark zu einer der schönsten Landschaften Afrikas. Hier können Wanderer eine einmalige Tierwelt kennenlernen, wie z.B. den Äthiopischen Wolf, den seltensten aller Wildhunde, die Dschelada-Affen und dem vom Aussterben bedrohten Äthiopischen Steinbock. Der Park ist jedoch durch die wachsende Land- und Viehwirtschaft gefährdet, da die Bewohner der umliegenden Dörfer und Siedlungen nur wenige andere Möglichkeiten haben, eine Lebensgrundlage für sich und ihre Familien zu schaffen. Dieses Projekt soll die Infrastruktur des Parktourismus verbessern – durch die Renovierung von Campingplätzen und die Aus- und Verbesserung von Wanderwegen und der befindlichen Beschilderung. Auch die Ausbildung der Lokalbevölkerung im Bereich Tourismus ist geplant, damit Arbeitsplätze geschaffen werden können, die regelmäßige Einkommen garantieren und die Motivation der Einwohner erhöhen, den Park zu bewahren. Auch die Parkranger sollen bei ihrer Aufgabe, Flora und Fauna zu beobachten und zu schützen, verstärkt Unterstützung erhalten. Mithilfe des Projekts soll der Nationalpark zu neuem Leben erwachen, von dem Tiere und Pflanzen, Besucher und die Einwohner der Region profitieren.
5. DIE KÜSTENRETTER, SCHWEDEN
Die hohen Mengen an Müll, die vor der schwedischen Westküste im Meer zu finden sind, sind ein großes Problem für die Umwelt. Der Abfall stammt teilweise von Outdoor-Sportlern sowie vom Festland. Der größte Teil wird jedoch mit dem »Jutska strömmen“, einer Meeresströmung aus dem nordöstlichen Atlantik, an der Westküste angeschwemmt. Dieser Müll ist eine große Bedrohung für die Umwelt und verursacht außerdem Probleme für die vielen Urlauber an der Küste. Dieses Projekt konzentriert sich auf Strandreinigungen als eine mögliche Lösung. Die Lokalbevölkerung soll dazu ermutigt werden, bei Müllsammelaktionen mitzumachen. Und eine Reihe von besonderen Aktivitäten soll dazu beitragen, auf das Problem aufmerksam zu machen und einen verantwortungsvolleren Umgang mit Abfällen zu propagieren. Ein weiteres Ziel ist, das Thema auf die politische Tagesordnung zu setzen.
6. »PROJECTE RIUS«, SPANIEN
Fluviale Ökosysteme im Mittelmeerraum sind durch viele Faktoren bedroht, wie z.B. durch die Ausbeutung von Lebensräumen, durch Verschmutzung, Abholzung, die Einführung von gebietsfremden Tierarten und durch den Klimawandel. »Projecte Rius« ist das größte Freiwilligen-Netzwerk Kataloniens, das sich für Umweltfragen stark macht. Über 1000 Freiwillige engagieren sich jedes Jahr für die Erhaltung von Flusslandschaften. Das Projekt soll die Arbeit der Freiwilligen koordinieren, die über ganz Katalonien verteilt sind. Jeder kann eine Freiwilligen-Gruppe starten und einen bestimmten Abschnitt eines ausgewählten Flusses beobachten. Die Ergebnisse und Erfahrungen der Gruppen sollen veröffentlicht werden, um andere zu ermutigen, sich ebenfalls für den Erhalt der Flüsse Kataloniens zu engagieren, aber auch, um die entsprechenden Behörden für diese Arbeit zu gewinnen. Die Freiwilligen sollen sich auch an der Wiederherstellung der betroffenen Gebiete beteiligen, soweit sie leicht durchzuführen sind. Außerdem sollen mindestens drei weitere Wiederherstellungsprojekte von Freiwilligen unter professioneller Leitung entwickelt und ausgeführt werden, damit die Ökosysteme in Zukunft besser zugänglich werden.