Nic Lehoux / harpa.is

Nordischer Rat vergibt Preise in Reykjavik
28 Oktober 2015
Gestern fand die Preisverleihung des “Nordiska Rådet” in Reykjavik statt. Jedes Jahr vergibt das Gremium mit Sitz in Dänemark insgesamt fünf Auszeichnungen in den Bereichen Literatur, Musik, Kinder- und Jugendliteratur, Film sowie Natur und Umwelt. »
Foto: Magnus Froderberg/norden.org
Für seine “Prosageschichte mit klaren poetischen Qualitäten” gewann der Norweger Jon Fosse den Literaturpreis. Die Musikauszeichnung ging an den schwedischen Cellisten, Bassisten und Komponisten Svante Henryson für seine “herausragende Kreativität und Virtuosität”, während der ebenfalls aus Schweden stammende Jakob Wegelius den Kinder- und Jugendpreis erhielt. In der Rubrik Film wurden der isländische Regisseur und Autor Dagur Kári sowie die Filmproduzenten Baltasar Kormákur und Agnes Johansen geehrt. Ihr Film “Fusi” (“Virgin Mountain”) sei eine raffinierte Geschichte, die tief bewegt und fesselt. Für die “ehrgeizigen und innovativen Maßnahmen” in Sachen grüne Energie für das färöische Stromnetz, wurde der Direktor des färöischen Energieunternehmens SEV mit dem Natur- und Umweltpreis des Nordischen Rats ausgezeichnet. Die Preise sind mit 350.000 Dänischen Kronen dotiert und wurden im Konzerthaus “Harpa” in der isländischen Hauptstadt vergeben.
Die 87 gewählten Mitglieder des Nordischen Rates verfolgen gemeinsam das Ziel, den Menschen in allen skandinavischen Ländern eine gute Grundlage zum Leben, Wohnen und Arbeiten zu schaffen. Die Parlamentarier repräsentieren die nordischen Länder zu unterschiedlichen Verhältnissen. 20 Mitglieder stammen aus Dänemark (von denen jeweils zwei von den Färöern und zwei aus Grönland gesandt wurden), Finnland (von denen zwei aus Aland kommen), Norwegen und Schweden. Island ist mit sieben Abgeordneten vertreten.
Foto: Johannes Jansson/norden.org
Die Meisten der von der eigenen Partei und nicht direkt gewählten Mitglieder gehören der “Socialdemokratiska gruppen” an, gefolgt von der “Mittengruppen”. Sie treffen sich zweimal im Jahr, um neben drängenden Themen auch die rotierenden Ämter innerhalb des Präsidiums neu zu ernennen.
Bei der diesjährigen Preisverleihung spielte auch die drängende Problematik der Flüchtlingskrise eine bedeutende Rolle. Während der Tagung vom 27. bis 29. Oktober werden die Politiker über effizientere Strategien beraten, um die Asylsuchenden in Skandinavien schneller erfassen und eingliedern zu können. Bei den Ratssitzungen gehe es dabei vor allem darum, den Erfahrungsaustausch zwischen den nordischen Ländern zu verbessern und voneinander zu lernen, so Ratspräsident Höskuldur Þórhallsson aus Island.