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Basecamps in Dänemark: Der Outdoor-Roadtrip-Guide

Sonne, Strände und Salzluft als Wegbegleiter: Die besten Tipps für den Trip durch Dänemark von unseren Camping-Insidern Conny und Sirko Trentsch.

Am Horizont versinkt die Sonne nach dem allabendlichen, dramatischen Schauspiel scheinbar in der Nordsee, um den Himmel in den unglaublichsten Farbtönen, von Violett bis Orange, strahlen zu lassen. Währenddessen schmecken wir das Salz, das von der schäumenden Gischt zu uns getragen wird, und spüren am endlosen Strand das Gefühl grenzenloser Freiheit. In der Ferne ist der rhythmische Strahl eines Leuchtturms auszumachen, der unermüdlich sein Licht durch die Dämmerung hinaus auf die wild tosende Nordsee schickt, um Seefahrern den Weg zu weisen. Im letzten Zwielicht des Tages liefern die kreischenden Seevögel den perfekten Soundtrack für diesen unvergesslichen Augenblick.

Unsere Reise beginnt im Süden Dänemarks, auf der Insel Rømø im Wattenmeer, geprägt vom größten Sandstrand Nordeuropas. Von hier aus folgen wir den Küstenstraßen in nördlicher Richtung und erreichen nach einem Zwischenstopp in Ribe, der ältesten Stadt Dänemarks, die populäre Urlaubsregion um den fast mondänen Küstenort Blåvand.

Einige Tage später zieht es uns nach Holmsland Klit – die spektakuläre Nehrung zwischen der Nordsee und dem Ringkøbing Fjord. Bald schon erreichen wir Hvide Sande, einen sehenswerten Fischerort, der als Drehort der Krimiserie White Sands nochmals an Popularität gewonnen hat. Von hier folgt die Straße 181 weiterhin dem Verlauf der Nordseeküste – eine Strecke wie gemacht für einen unvergesslichen Roadtrip. Immer wieder steigen wir auf Leuchttürme oder von Steilküsten hinunter zum Strand, kaufen in den urigen Hofläden ein oder besichtigen alte Höfe. Nördlich der Nissum Bredning errreichen wir nach einer Fährfahrt Dänemarks größte Wildnis: den Nationalpark Thy. Die Route führt uns geradewegs durch diese teils ursprüngliche Naturlandschaft, bis wir das »Hawaii des Nordens«, das Surfer- paradies Klitmøller, erreichen.

Entlang der Jammerbucht, mit Halt in der Hafenstadt Hirtshals, geht es zum Ziel: dem nördlichsten Punkt des Festlands bei Skagen. Eine traumhafte maritime Tour, deren Weite im Licht des Nordens noch eindrücklicher erscheint und den Gedanken freien Raum gibt.

Experten-Tipps von den Nordlandbloggern:

Ribe – älteste Stadt Dänemarks

Das beschauliche Städtchen im Südwesten Dänemarks begeistert seine zahlreichen Besucher durch das mittelalterliche Flair, welches in den schmalen Gassen mit den historischen Fachwerkhäusern bis heute lebendig ist. Dazu passend entführt das Wikinger-Center Ribe seine Gäste in die Ära der Wikinger vor mehr als 1300 Jahren. Wer noch tiefer in die Geschichte der Region eintauchen möchte, kann überdies das Museum HEX! besuchen, in dessen Räumen man sich mit den Hexenprozessen Dänemarks auseinandersetzt.

Der Campingplatz Ribe Camping liegt nur 1,5 km vom Zentrum entfernt. Die beliebte Anlage verfügt u.a. über eine überdachte Außenküche, ein beheiztes Freibad (gratis für Übernachtungsgäste) und einen Quick Stop für einfache Übernachtungen.

Blåvand – lebendiger Urlaubsort an der Nordsee

Im größten Erholungsgebiet Dänemarks liegt der beliebte Urlaubsort Blåvand. Sagenhafte 40 Kilometer feinster weißer Sandstrände faszinieren immer mehr Wasserratten und bieten perfekte Bedingungen für vielfältige Aktivitäten. Auf einem Spaziergang am Strand erreicht man den imposanten Leuchtturm Blåvandshuk, der von seiner Plattform einen herrlichen Ausblick über die Küste ermöglicht. Das Bunker-Museum Tripitz befasst sich mit der unrühmlichen Geschichte aus der Zeit der deutschen Besatzung während des 2. Weltkrieges.

Der luxuriöse Campingplatz Hvidbjerg Strand Feriepark lässt kaum Wünsche offen und bietet zudem ganzjährig eine Vielzahl an Aktivitäten für Groß und Klein. 

Hvide Sande – Fischereihafen am Ringkøbing Fjord

Hvide Sande liegt zentral auf der Nehrung Holmsland Klit, dem langerstreckten Landstrich, der den Ringkøbing Fjord von der Nordsee trennt. Damit ist der bedeutende Fischerort ein perfektes Basecamp für Entdeckungen rund um den Fjord und entlang des Küstenstreifens mit seinem malerischen Leuchtturm Lyngvig Fyr. So empfiehlt sich ein Ausflug zur Whisky-Destillerie in Stauning, zum Wanderweg Bagges Dæmning, der quasi direkt durch den Fjord führt oder zum Wikingerhafen Bork Havn, wo man mehr über die Vorfahren der Dänen erfahren kann. 

Inmitten naturbelassener Dünen und der Heidelandschaft befindet sich der Campingplatz Nr. Lyngvig Camping, von dem aus der naheliegende Leuchtturm gut zu erreichen ist.

Klitmøller – Hawaii des Nordens

Durch ein vorgelagertes Riff bäumt sich die Nordsee in dieser Region ganz besonders auf und schafft so beste Voraussetzungen für Surfer, die sich daher mittlerweile ganzjährig in dem kleinen Ort tummeln und ihn auf einzigartige Weise prägen. Seither wird Klitmøller auch das „Hawaii des Nordens“ genannt – hat aber noch viel mehr zu bieten, denn es liegt mitten im Nationalpark Thy. Dort kann man zu Fuß, mit dem Rad oder auf einem Pferd einem der vielen markierten Wege folgen und die ursprüngliche Natur im Hinterland der Dünen genießen.

Im Zentrum des Nationalpark Thy liegt Nystrup Camping Klitmøller. Die Abende nach einem erlebnisreichen Tag kann man hier in geselliger Runde am Lagerfeuer ausklingen lassen.

Skagen –  die Spitze Dänemarks

Skagen ist bis heute ein Sehnsuchtsziel für Maler und Fotografen, denn die Region ist aufgrund der endlosen weißen Sandstrände für ihr fantastisches Licht bekannt, welches die charakteristisch gelb gekalkten Häusern mit ihren roten Ziegeldächern fast unwirklich erstrahlen lässt. Auf einer Strandwanderung erreicht man den nördlichsten Punkt des dänischen Festlandes und kann Robben beobachten, die sich hier auf den Sandbänken tummeln. Ebenso sollte man dem kurzen Weg zum Kirchturm von „Den tilsandede kirke“ folgen und eventuell mit einem Abstecher zur Wanderdüne Stokmilen verbinden.

Übernachten sollte man hier auf dem nördlichsten Campingplatz Dänemarks bei Paul Eeg. Auf dem großzügig angelegten Platz fühlt man sich einfach wohl und Grenen ist nur 2,5 km entfernt.  

Skallingen – Natur pur im Nationalpark Dänisches Wattenmeer

Bereits die spektakuläre Anfahrt über eine einspurige, ehemalige Militärstraße zum Parkplatz auf der Landzunge Skallingen vermittelt einen ersten Eindruck von dem weitläufigen Naturschutzgebiet. In den sumpfigen Wiesen hinter den Dünen findet man aufgrund der außergewöhnlichen landschaftlichen und klimatischen Bedingungen eine gleichermaßen artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Aber auch an den teils menschenleeren Stränden kann man auf langen Spaziergängen Seehunde beobachten oder mit etwas Glück sogar Bernstein finden.

Der Campingplatz Sjelborg Camping bietet unweit der Halbinsel Skallingen eine perfekte Infrastruktur und überdies eine zentrale Lage, um weitere Ziele in der Region zu besuchen.

Rømø – Inselidyll vor der dänischen Küste

Nur wenige Kilometer nördlich der deutschen Grenze und der mondänen Insel Sylt, bietet das beschauliche Eiland Rømø eine fast sprichwörtliche dänische Ruhe und landschaftliche Weite. Die  feinsandigen Strände scheinen hier ebenso endlos, wie die herrlich duftende und blühende Heidelandschaft. Hinter den Dünen ducken sich märchenhaft anmutende Wälder aus Krüppelkiefern in der Landschaft, in der immer wieder die typisch roten Häuser im Sonnenlicht leuchten. Eine traumhafte Inselwelt, die man perfekt auf einem der vielen Radwege mit seinem Fahrrad erkunden und entdecken kann.

Direkt hinter den Dünen am kilometerlangen Sandstrand bietet der Campingplatz First Camp Lakolk Strand Camp alles, was das Herz begehrt und ist somit das perfekte Basecamp für entspannte Tage auf der Insel.

Mandø – Oase fernab der Alltagshektik

Eine verträumte kleine Insel in der Nordsee mit nur einem Ort und einem Kaufmannsladen – eine ganz eigene Welt fernab der Hektik unserer Tage. Denn hier wird der tägliche Lebensrhythmus tatsächlich bis heute noch von den Gezeiten bestimmt, da Mandø nur während der Ebbe über eine Schotterpiste im Wattenmeer erreichbar ist. Daher muss die Anreise ebenso wie die Rückreise mithilfe einer Gezeiten-Tabelle gut geplant werden. Dafür wird und kann man am Ziel dieses Abstechers fernab der Touristenströme in diese malerische Idylle eintauchen und gerade in der Nebensaison eine unbeschreibliche Ruhe finden.

Wer die Nacht auf der Insel verbringen möchte oder aufgrund der Gezeiten sogar muss, nutzt den einzigen Campingplatz Mandø Camping, der zwar keine mondäne Ausstattung bietet, aber mit umso mehr Liebe und Engagement von seinen Besitzern betrieben wird. 

Jammerbucht – grausig schöne Steilküste

Jammerbucht – hier ist der Name Programm, denn tatsächlich wird diese Bucht aufgrund vieler tragischer Schiffsunglücke vor diesem Küstenabschnitt so genannt. Die Friedhöfe in den Dörfern der Region zeugen bis heute von den Tragödien und den damit verbundenen Schicksalen. Die schier alles verschlingende Brandung der rauen Nordsee hat hier aber zugleich eine schroffe Steilküste von teils bizarrer Schönheit geschaffen. Oberhalb der Küste kann man auf langen Wanderungen diese einzigartige Landschaft entdecken und zugleich den wohl bekanntesten Leuchtturm Dänemarks, Rubjerg Knude Fyr, besuchen. 

> Der weitläufige Campingplatz Løkken Strand Camping ist ein optimal gelegener Ausgangspunkt für alle weiteren Entdeckungen und Erkundungen in der Region.

Hirtshals – die lebendige Hafenstadt in Dänemark

Die Hafenstadt Hirtshals ist Dänemarks Tor zur Welt, den von hier aus verkehren die Fähren nach Norwegen, Island und auf die Färöer Inseln. Darüber hinaus ist der Ort bis heute vom Fischreichtum der umliegenden Küstengewässer geprägt und so kann man hier regelmäßig den beeindruckenden Fischauktionen im großen Fischereihafen beiwohnen. Wer hingegen mehr über die ganz unterschiedlichen Meeresbewohner erfahren möchte, sollte das Nordsee Ozeaneum besuchen. 

Perfekt am Strand gelegen und liebevoll betrieben, lädt der Campingplatz Tornby Strand Camping zu einem längeren Aufenthalt in der Region ein. Von hier aus sind viele der Attraktionen im Norden Dänemarks schnell erreicht.

Länderinfo Dänemark 

Einreise

Da Dänemark zur Europäischen Union gehört und Teil des Schengen-Raums ist, reicht ein gültiger Personalausweis für die Einreise.

 Zollbestimmungen in Dänemark

Bei der Einfuhr von Alkohol und Zigaretten gibt es kaum Beschränkungen. Die maximal möglichen Einfuhrmengen sind in der Regel so hoch, dass man diese bei einer klassischen Urlaubsreise nicht erreicht. Wer allerdings auf Nummer sicher gehen möchte, kann die Bestimmungen beim Dänischen Aussenministerium nachlesen.

 Haustiere

Vierbeiner sind im Land herzlich willkommen. Für die Einreise gelten folgende Bestimmungen: Das Tier muss gechipt sein, man benötigt einen gültigen EU-Heimtierausweis und die Tollwutimpfung darf nicht länger als 3 Wochen zurückliegen.

Währung, Bargeld und Kreditkarte

Die dänische Krone (DKK) ist die offizielle Währung des Landes. Es ist empfehlenswert, etwas Bargeld für die weit verbreiteten Kassen des Vertrauens mitführen. Die Banknoten sind bequem mit einer MasterCard, Visa oder Maestro-Karte an einem der Bankautomaten abzuheben, die es in fast jedem Ort an einer Bank, einem Supermarkt oder den Tankstellen gibt.

Generell ist die Akzeptanz von Kreditkarten in Dänemark weit verbreitet. Die PIN für die Karte ist jedoch zumeist erforderlich.

Routenlänge

Die Länge dieser populären Route entlang der dänischen Nordseeküste beträgt etwa 550 Kilometer – mit dem Abstecher auf die Insel Rømø. Die empfohlene Tour lässt sich übrigens auch perfekt in eine Reise zu oder von den Fährhäfen im Norden Dänemarks (Island, Schweden, Norwegen) integrieren oder auch mit einem Roadtrip entlang der Ostseeküste zu einer perfekten Rundreise kombinieren.

Dauer

Die optimale Reisezeit für die empfohlene Tour beträgt etwa 10 – 14 Tage, wobei man die Strecke auch ganz entspannt und noch besser in drei Wochen zurücklegen kann – gepaart mit vielen Ausflügen, Aktivitäten und einigen Strandtagen.

Reisezeit

Die Route an der Westküste Dänemarks ist ganzjährig befahrbar. Für Wasserratten eignet sich natürlich der Sommer hervorragend. Wer die Stände fast allein genießen möchte, dem sei das Frühjahr oder der Herbst wärmsten empfohlen. Zudem kann man in dieser Zeit perfekt Bernstein suchen oder die imposanten Vögelzüge beobachten. 

Anreise mit dem Wohnmobil

Dänemark ist schnell und einfach auf dem Europäischen Fernstraßennetz über die Grenze zu Deutschland erreichbar.

Besondere Verkehrsregeln

  • Das Abblendlicht muss immer eingeschaltet sein.
  • Die Alkoholgrenze liegt bei 0,5 Promille.
  • An Autobahnauffahrten gilt das Reißverschluss-Verfahren

Maut

Auf den dänischen Straßen gibt es kein Mautsystem. Lediglich bei der Überquerung der Storebælt Brücke und der Øresundbrücke, die häufig für den Transitverkehr nach Schweden genutzt werden, wird eine Gebühr fällig. Weitere Informationen findet ihr auf den Webseiten: www.storebaelt.dkwww.oresundsbron.com/de/start

Zudem ist die neu errichtete Kronprinzessin-Mary-Brücke, die über den Roskildefjord führt, mautpflichtig. Die benachbarte Kronprinz-Frederik-Brücke kann weiterhin mautfrei überquert werden. 

Parkplätze / Rastplätze

Auf Parkplätzen mit zeitlicher Beschränkung unbedingt an die Parkscheibe denken. Hat man diese vergessen, wird ein Bußgeld von etwa 100 Euro fällig. Bei einer Zeitüberschreitung sind die Strafen ähnlich hoch. 

Tankstellen

Dänemark verfügt über ein dichtes Tankstellennetz. Darüber hinaus gibt es viele Tankautomaten, die man 24/7 mit Kreditkarte und deren PIN nutzen kann.

Einkaufen

Lebensmittel sind meistens nicht wesentlich teurer als in Deutschland. An Straßenständen und in kleinen Hofläden kann man oft Kartoffeln, Gemüse, Eier und Obst vom Erzeuger kaufen. In vielen Häfen gibt es fangfrischen Fisch direkt vom Kutter oder auf einer der vielen Fischauktionen entlang der Nordseeküste. Das qualitativ sehr gute Leitungswasser kann ohne Bedenken getrunken werden.

Campen

In Dänemark ist Camping mit einem Wohnmobil / Wohnanhänger nur auf regulären Campingplätzen und offiziellen Stellplätzen gestattet, von denen es im Land immerhin rund 500 Stück für unterschiedliche Ansprüche gibt.  

Eine umfangreiche Übersicht aller Campingplätze und deren Ausstattung findet man auf der offiziellen Webseite: dk-camp.dk/de/

Frischwasser + Entsorgung

Plätze mit mind. 2 Sternen verfügen in der Regel über eine Trinkwasserversorgung und einer Entsorgungsstation für Grauwasser sowie die Chemietoiletten. Zudem findet man auf vielen Rasthöfen entlang der Fernstraßen Einrichtungen für die Ent- und Versorgung. 

Glasflaschen

Viele dänische Campingplätze tauschen leere deutsche graue Flaschen. Kosangas tauscht diese leider nicht mehr. Mit einem Adapter lassen sich allerdings dänische Flaschen nutzen. Nachteil: Dänische Gasflaschen sind keine Pfandflaschen. Bei Rückgabe wird der Kaufpreis nicht erstattet. 

Strom/ Netzanschluss

Wie in Deutschland und Österreich beträgt die Netzspannung 220 V / 50 Hz. Reisende aus der Schweiz brauchen für einige Geräte einen Reiseadapter. Auf Campingplätzen werden in der Regel die blauen CEE Anschlussdosen benutzt. Da einige Campingplätze lediglich die klassischen Schutzkontakt-Anschlüsse (Schuko) anbieten, sollte man zur Sicherheit entsprechende Adapter mitführen. 

Hilfreiche Websites

Die Gesamtübersicht für Dänemark: www.visitdenmark.de

Informationen zu Westjütland findet ihr unter: www.visitvesterhavet.de

Tipps und Wissenswertes zum Norden Jütlands: www.visitnordvestkysten.dewww.toppenafdanmark.dk

Aktuelle Wetterprognosen: www.dmi.dk

Details zu den Nationalparks: www.danmarksnationalparker.dk