Nordische Buchtipps: Ein Literaturberg für Leseratten
NORR stellt elf skandinavische Bücherempfehlungen aus den Jahren 2024/25 vor – ideal für gemütliche Stunden im heimischen Wohnzimmer.
#01 Anneli Jordahl: Die Töchter des Bärenjägers
Ein rebellisches Leben führen Die Töchter des Bärenjägers, sieben Schwestern, die nach dem Tod ihrer Eltern dem Zugriff der Behörden entkommen und durch Finnlands Wälder streunen. Sie wissen, wie man in der Wildnis überlebt, doch zwischen Jagen und Sammeln, Raubzügen und Saufgelagen müssen sie krasse Konflikte austragen. Ein illusionsloser, packender Roman der Schwedin Anneli Jordahl. (Hoffmann und Campe)
Die Töchter des Bärenjägers
#02 Kjersti Anfinnsen: Letzte zärtliche Augenblicke
Eine starke Frau von neunzig Jahren, ehemals Herzchirurgin, blickt auf ihr Leben zurück und erlebt noch einmal eine späte Liebe. Die Norwegerin Kjersti Anfinnsen, Jahrgang 1975, die unter anderem Zahnärztin und DJ ist, erzählt in ihrem Debütroman Letzte zärtliche Augenblicke so anrührend wie unsentimental von Einsamkeit und Würde, der Nähe zum Tod und der unbändigen Lust auf das Leben. (Septime)
Letzte zärtliche Augenblicke
#03 Joachim B. Schmidt: Ósmann
Ein Geisterseher war Jón Magnússon Ósmann, der um 1900 im hohen Norden Islands lebte, außerdem Fischer und Robbenjäger, Fährmann und Menschenfreund, Trinker und Poet. Joachim B. Schmidt, gebürtiger Schweizer, Wahl-Isländer und Bestsellerautor, erzählt die unglaubliche Lebensgeschichte dieses Mannes unter dem schlichten Titel Ósmann. (Diogenes)
Ósmann
#04 Stine Pilgaard: Lieder aller Lebenslagen
Eine Liebeserklärung an das menschliche Miteinander ist das neue Buch der dänischen Erfolgsschriftstellerin Stine Pilgaard. In einem Genossenschaftshaus mit skurrilem Personal wird die Ich Erzählerin zur Dichterin für Lieder aller Lebenslagen, die in Dänemark bei vielen Anlässen ein Muss sind: So trägt sie zum Entstehen einer wunderbaren Gemeinschaft bei. Das macht Spaß und Mut. (Kanon)
Lieder aller Lebenslagen
#05 Tarjei Vesaas: Frühlingsnacht
Ein magisches Abenteuer ist der Roman Frühlingsnacht von Tarjej Vesaas (1897-1970). Zwei Geschwister sind nachts allein zu Haus, als eine fremde Familie um Unterkunft bittet. Dramatische Konflikte kommen ans Licht, aber die Atmosphäre ist wie verzaubert. Der norwegische Autor, seit einigen Jahren bei uns ein Geheimtipp, gehörte zu den ganz Großen der nordischen Literaturszene. (Guggolz)
Frühlingsnacht
#06 Jón Kalman Stefánsson: Mein gelbes U-Boot
Eine Begegnung mit dem alten Beatle Paul McCartney in einem Londoner Park – ob real oder fiktiv – wird bei Jón Kalman Stefánsson zum Auslöser für sein Erinnerungsbuch Mein gelbes U-Boot: Eine eindrucksvolle Erzählung über Sehnsucht und Sinnsuche, Einsamkeit und Zuflucht, Hoffnung und Verlust, Leben und Tod, die den isländischen Schriftsteller von einer sehr persönlichen Seite zeigt. (Piper)
Mein gelbes U-Boot
#07 Fredrik Sjöberg: Schmetterlinge zählen
Eine Augenweide ist Fredrik Sjöbergs Buch Schmetterlinge zählen. Während eines Sommers in den Stockholmer Schären hat der schwedische Autor und Hobbyforscher 78 Schmetterlingsarten gesichtet und in Miniatur-Essays festgehalten. Mit den zauberhaften Illustrationen des finnlandschwedischen Künstlers Wilhelm von Wright (1810-1887) ist daraus eine wahre Kostbarkeit für jeden Naturfreund geworden. (Matthes & Seitz)
Schmetterlinge zählen
#08 Léonie d`Aunet: Reise einer Frau in die Arktis
Eine Sensation war im Jahr 1839 die Expedition der 19-jährigen Französin Léonie d’Aunet auf einem Forschungssegler nach Spitzbergen, samt einer abenteuerlichen Rückkehr auf dem Landweg. Nun liegt ihr Bericht, damals ein Bestseller, unter dem Titel Reise einer Frau in die Arktis endlich auf Deutsch vor. Er ist ebenso spannend wie originell und höchst aufschlussreich für Nordlandreisende von heute. (mare)
Reise einer Frau in die Arktis
#09 Johan Harstad: Unter dem Pflaster liegt der Strand
Ein rätselhafter Fund aus der Vergangenheit, vier norwegische Freunde und eine große Liebe, Atommüll und die Faszination der Wissenschaft: John Harstads Roman Unter dem Pflaster liegt der Strand ist eine Agentenstory und Coming-of-Age-Geschichte mit fantastischen Elementen, die trotz ihrer 1200 Seiten spannend bleibt. (Claassen)
Unter dem Pflaster liegt der Strand
#10 Thomas Korsgaard: Hof
Eine Kindheit auf einem abgelegenen jütländischen Bauernhof, prekär und unromantisch, aber zutiefst menschlich und anrührend, schildert der Däne Thomas Korsgaard in seinem Roman Hof, dem Auftakt zu einer Trilogie. Der Autor, Jahrgang 1995, debütierte damit vor acht Jahren und gilt seitdem als literarisches Wunderkind. Mit den Folgebänden hat er inzwischen wichtige Preise abgeräumt. (Kanon)
Hof
#11 Trude Teige: Und Großvater atmete mit den Wellen
Eine bewegende Reise in die Vergangenheit unternimmt die norwegische Journalistin Trude Teige in dem Familienepos Und Großvater atmete mit den Wellen. Nach dem hochgelobten Vorgängerroman über die Zeit der deutschen Besetzung Norwegens wird nun die dramatische Vorgeschichte des Seemanns Konrad erzählt, der seiner geliebten Enkelin Juni ein Tonband hinterließ. (Fischer)
Und Großvater atmete mit den Wellen