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Radparadies im Norden

Vier Tage, vier Himmelsrichtungen, zwei Räder und unzählige unvergessliche Eindrücke. Wo einst Wikinger zu Fuß und auf dem Wasser unterwegs waren, erkunden wir heute Uppsalas grüne Oasen und historische Orte auf dem Bike.

Die viertgrößte Stadt Schwedens ist nicht nur bekannt für ihre Wikingergeschichte und Studentenfeste, sondern bietet sich auch ausgezeichnet an, um sie auf dem Drahtesel zu erkunden – 2019 wurde Uppsala zur besten Fahrradstadt Schwedens gekürt. Uppsala hat sich dafür mächtig ins Zeug gelegt und die Anzahl der Schnellradwege erhöht und dafür gesorgt, dass die Radwege im Winter ordentlich geräumt und gestreut werden. Bis heute setzt Uppsala darauf, dass sich die Menschen, die hier leben, schnell und sicher mit dem Rad fortbewegen können. Auch wir schwingen uns heute auf den Drahtesel und machen einen Abstecher in alle Himmelsrichtungen – in der Stadt, in der es so vieles zu entdecken gibt.

Norden – Linné und die Wikinger

Unsere Tour beginnt im Norden, wo wir im ruhigen Tempo dem Fluss Fyrisån folgen. Es fühlt sich mächtig an, hier zu radeln, wo einst die Wikinger den Fluss hinuntersegelten und in die Welt hinausfuhren. Unser erster Stopp ist der Linnéträdgården mit dem ältesten botanischen Garten Schwedens. Der Linné-Garten ist eine Rekonstruktion des botanischen Gartens des schwedischen Naturforschers Carl von Linné aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Jede Pflanze wurde von ihm sorgfältig ausgewählt, und jeder Teil des Gartens diente einem wissenschaftlichen und pädagogischen Zweck. Heute ist der Garten eines der beliebtesten Ausflugsziele Uppsalas. Am liebsten würden wir hier für immer weiter schlendern, aber unsere Tour soll noch weiter in den Norden gehen.

Wir radeln über Felder und Wiesen zum Handwerkerdorf Ulva Kvarn.

Im alten Teil der Stadt (Gamla Uppsala) entdecken wir die Wikingergräber und archäologischen Funde. Das Freilichtmuseum Disagården gewährt uns einen faszinierenden Einblick in das ländliche Leben in Uppland während des 19. Jahrhunderts. Es stellt ein uppländisches Dorf mit Häusern und Bauernhöfen, Ackerbau und Tieren dar. Auf dem Hügel daneben können wir Ziegen beim Grasen zuschauen. Auch für uns ist es an der Zeit für eine Stärkung – im romantischen Holzhaus Odinsborg, in dem wir köstlichen Fisch genießen. Nachdem wir ein erfrischendes Bad im Storvad, einem herrlichen Badeplatz in Gamla Uppsala, genommen haben, radeln wir erfrischt über Felder und Wiesen zum Handwerkerdorf Ulva Kvarn. Hier können wir eine Vielzahl individueller Ateliers bewundern, in denen geschickte Kunsthand- werker Wunder aus Silber, Glas und Uhren herstellen. In dieser schönen Umgebung verbringen wir unseren Nachmittag und könnten uns keinen besseren Abschluss vorstellen für einen Tag voller Geschichte und Handwerk.

Grüne Oasen im Süden

Heute folgen wir mit dem Rad dem Fluss Fyrisån in den Süden, um mehr vom Naturreservat Årike Fyris zu erleben. Ein Gebiet, das sich entlang des Flusses Fyris zwischen Kungsängsbron und Flottsund zieht. Unser Start ist Uppsalas Stadtgarten – eine bunte Gartenoase, in der sich die Einwohner Uppsalas gerne zum Spazieren und Picknicken treffen. Wir machen einem Stopp beim Ökocafé »Jorden är blå som en apelsin« (dt. Die Erde ist blau wie eine Orange), in dem es den ganzen Tag Frühstück, inspiriert von der ganzen Welt, gibt. Danach radeln wir bis zur Sunnerstastugan weiter, einem Zentrum, das viele Outdoor- Aktivitäten bietet: Mountainbikes, Kanus und SUPs kann man hier leihen und auf Bibersafaris gehen. Der perfekte Ort, um Uppsalas südliche Naturgebiete und den Mälaren zu erkunden. Wir gönnen uns eine Auszeit im Kajak.

Später folgen wir dem Upplandsleden, einem 90 Kilometer langen Wanderweg, der sich an den Buchten des Mälaren im Süden bis zu Dalälvens Schärengarten im Norden schlängelt. Die Natur ist unfassbar schön. Wir könnten ewig weiterradeln. Einen kurzen Abstecher nehmen wir zu einem kleinen Bauernladen. Dann erreichen wir Krusenbergs Herrgård, ein aus dem 17. Jahrhundert stammendes Herrenhaus in Ekoln, in dem ein erstklassiges Dinner auf uns wartet.

Osten – Sommerfeeling und Badespaß 

Heute packen wir unsere Räder erst einmal ein und lassen uns von der Museumsbahn Lennakatten und der Dampflokomotive Tor durch schöne Wälder und Seen nach Osten fahren. In Fjällnora, einem Naherholungsgebiet, das umgeben ist von Seen, steilen, bewaldeten Bergkuppen und ausgedehnten Wäldern, steigen wir auf die Drahtesel. Hier gibt es eine Menge Wanderwege, tolle Angelplätze und eine Bootsvermietung. An der Badestelle am See Ramsen legen wir einen Stopp ein und kühlen uns ab. Es ist herrlich, am Ufer zu liegen und zu sehen, wie die Menschen hier den Sommer genießen.

Es gibt viele Wanderwege, tolle Angelplätze und einen Bootsverleih.

Ein wenig weiter wollen wir aber doch und steigen wieder in den Zug, der uns nach Länna Bruk, einem Gasthaus in einem alten Mühlengebäude, bringt. Hier erwartet uns ein leckeres Abendessen im Värdshus. Später besichtigen wir die spannende Mühle, in der auch Wein, Gin, Rum und Bier gebrannt werden. Wir nehmen kurz entschlossen an einer Verköstigung teil. Am späten Abend geht es mit dem Zug und unseren Rädern wieder zurück nach Uppsala.

Westen – königliche Ausfahrt

Der letzte Tag beginnt für uns im Schloss von Uppsala, das 1549 während der Herrschaft des schwedischen Königs Gustav Vasa gebaut wurde, der es als Festung errichten lassen wollte. Wir erfahren, dass in vielen schwedischen Schlössern Mitte des 15. Jahrhunderts Blutbäder und Intrigen auf der Tagesordnung standen. Danach radeln wir in den Stadsskogen, Uppsalas großen Urwald. Wir tanken Energie für die Tour Richtung Hammarskogs Herrgård. Wir treten weiter in die Pedale bis wir zum Hofladen Axel & Gren gelangen, in dem wir das hausgemachte Eis probieren. Dann geht es zum See Dalkarlskärret, die perfekte Stelle, um Vögel zu beobachten.

Nach einem Spaziergang rund ums Moor verspeisen wir unser Lunchpakete, bevor es zum Hammarskogs Herrgård mit seinem herrlichen Hofcafé mit Blick auf den See Ekoln geht. Vier Tage, vier Himmelsrichtungen und unzählige unvergessliche Eindrücke in dieser historischen Stadt – wir werden das Radabenteuer in Uppsala bestimmt niemals vergessen.

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