Eiskalte Eroberung: Nordic Iceskating in Padjelanta
Es sind minus zwölf Grad und ein harter, fieser Wind weht mit 15 Metern pro Sekunde über das Eis, als Oskar Karlin, Elina Johnsson und Tobias Nilsson aus Stockholm die ersten Meter auf dem Fjällsee Akkajaure in Angriff nehmen. Das Eis ist so hart, dass die Kufen fast gar keine Spuren hinterlassen. Eine kurze Pause ist nur dann möglich, wenn man sich so auf dem Eis positioniert, dass man den Wind im Rücken hat. Die Kälte ist stärker als gedacht. Nicht nur Nasenspitzen erfrieren bei diesen Temperaturen leicht – doch diese Erkenntnis bricht sich erst viel später Bahn.
Oskar, Elina und Tobias brauchen drei Stunden, um den See zu überqueren, der erst seit einer Woche zugefroren ist. Doch das Eis ist bereits rund 30 Zentimeter dick und teils komplett blank, stellenweise aber auch sehr holperig. Seit die drei Schlittschuhfans vor ein paar Jahren auf einer Fjällwanderung zum Sarek-Nationalpark am See Vastenjaure vorbeikamen, haben sie diesem Tag entgegengefiebert. Sie wollten genau hier auf Kufen über das Eis gleiten. Oskar wollte damals prompt eine Herbstwanderung nach Staloluokta machen und dort in einer Kote darauf warten, bis der See zufriert.
Doch nachdem der Kartenspezialist sich ein wenig über die Bedingungen informiert hatte, unter anderem mithilfe von Satellitenbildern der Nasa, musste er einsehen, dass es in dieser Region des Landes erst sehr spät friert, allerfrühestens Mitte Dezember. Vor der geplanten Expedition in diesem Jahr hielt Oskar die Gegend unter verschärfter Beobachtung. Doch dann war es plötzlich so weit: In der Nacht vom 5. auf den 6. Januar änderte sich die Farbe der Seen Vastenjaure und Virihaure auf der Homepage icefinder.se von Orange zu Blau. Das bedeutete, dass die Seen höchstwahrscheinlich zugefroren waren.
Auf Nummer sicher
Die Frage war nur, wer aus seinem Bekanntenkreis verrückt genug war, ihn so kurzfristig zu begleiten.Nach einigen Absagen sagten Tobias Nilsson und Elina Johnsson, die auch bereits auf …