Weiter zum Inhalt

Wildtiersafaris in Skandinavien – Auf den Spuren von Bären, Elchen und Co.

Wenn du schon immer mal die Wildtiere Skandinaviens erleben wolltest, bist du bei einer Wildtiersafari genau richtig. Auf dieser Seite erklären wir dir alles, was du über Safaris in Finnland, Grönland, Norwegen und Schweden wissen musst. Außerdem stellen dir die verschiedenen Tierarten vor, die du in der nordischen Wildnis beobachten kannst.

Die majestätische Fauna Skandinaviens erkunden

Die „Big Five“ sind ein Begriff, den man eigentlich von afrikanischen Safaris kennt. Die „Big Five“ – das sind In Ländern wie Kenia und Tansania der Elefant, das Nashorn, der Kaffernbüffel, der Löwe und der Leopard. Doch auch in anderen Regionen der Welt gibt es beeindruckende Wildtiere. Das dünn besiedelte Skandinavien mit seiner majestätischen Fauna ist eine dieser Gegenden.

Die „Big Five“ des Nordens sind freilich andere Tiere. In Schweden etwa der Braunbär, der Wolf, der Luchs, der Vielfraß und der Königsadler. Auch Rentiere und Elche gelten als Tiere, die Skandinavien-Besucherinnen und -Besucher gerne in freier Wildbahn erleben wollen. Und wer noch weiter in den Norden und damit in die Arktis vorstößt, der kann sich sogar auf die Fährten von Eisbären, Polarfüchsen und Walrössern heften.

Wenn du diese und viele weitere Tiere in der Wildnis erleben willst, hast du prinzipiell zwei Möglichkeiten. Zum einen kannst du versuchen, dich auf eigene Faust in die Wildnis zu wagen. Zum anderen kannst du dich einer Wildtiersafari anschließen. Bei einer Safari erkundest du die nordische Fauna zusammen mit Profis, die genau wissen, wo Elche, Bären, Wölfe und andere skandinavische Tiere zu beobachten sind – und wie du dich sicher und respektvoll verhältst.

Zehn Wildtiere, die du bei Safaris in Skandinavien entdecken kannst

Bevor wir dir konkrete Tipps zu Wildtiersafaris in Finnland, Norwegen, Schweden und Grönland geben, wollen wir dir die zehn bekanntesten Wildtiere des Nordens und ihre üblichen Lebensräume vorstellen.

#1 Der Bär – Zu Hause in den Wäldern

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts waren Bären noch in ganz Skandinavien zu finden. Heute leben laut WWF (World Wide Fund For Nature) noch rund 5.000 Bären in Finnland, Norwegen und Schweden. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich auf die nördliche Hälfte der skandinavischen Halbinsel sowie auf ganz Finnland. Bären sind sehr schüchtern, die Wahrscheinlichkeit, sie zu treffen, ist daher gering.

Braunbär in Schweden

Braunbär in Schweden

#2 Der Luchs – Scheu und zurückgezogen

Noch schüchterner als der Bär ist der Luchs. Auch er ist in Skandinavien heimisch, allerdings ist sein Bestand stark gefährdet. Man geht davon aus, dass es in Schweden nur noch rund 1.500 frei lebende Luchse gibt. In Norwegen sind es gar nur noch wenige Hundert. Die Raubkatze ist ein Einzelgänger und meidet den Kontakt zu Menschen. Wenn du also auf einer Wildtiersafari bist und hoffst, einen Luchs zu sehen, dann ist Geduld gefragt.

#3 Der Elch – Der Skandinavien-Klassiker

Wesentlich größer ist die Chance, einen Elch zu treffen. Schweden gilt nicht umsonst das Land der Elche, rund 400.000 Tiere leben im ganzen Land, die Insel Gotland ausgenommen. Auch in Finnland und Norwegen sind sie weit verbreitet. Die Wahrscheinlichkeit auf eine Begegnung ist also hoch. Sogenannte Elchsafaris geben nicht umsonst sogar eine „Elchgarantie“ ab.

Ein Elch in Norwegen

Ein Elch in Norwegen

#4 Der Wolf – Ein seltenes Vergnügen

Die skandinavische Wolfspopulation besteht aus wenigen Hundert Individuen, deren Vorfahren irgendwann aus Finnland und Russland zugewandert sind. Vor allem wegen Konflikten mit der Rentierzucht im und fehlenden natürlichen Zuwanderungsmöglichkeiten hat das Raubtier eine schwere Stellung im Norden. Ihn durch Zufall in der Natur zu treffen, ist daher mit ganz viel Glück verbunden. Vor allem im Winter werden Wolfsafaris angeboten, bei denen lokale Guides dir helfen, die Wölfe in ihrem natürlichen Lebensraum zu sichten. Selbstverständlich, ohne sie dabei zu stören.

#5 Stein- und Seeadler – Greifvögel im Aufwind

Es sind gute Neuigkeiten, wenn sich eine selten gewordene Tier-Population wieder erholt. Genauso verhält es sich mit den Adlern in Schweden. Die staatliche schwedische Naturschutzbehörde verzeichnet so wieder ansteigende Populationen. Steinadler (in Skandinavien als “kungsörn”, also “Königsadler” bekannt) findet man vor allem in den nördlichen Fjällgebieten, aber auch in anderen, südlicheren Regionen. Seeadler kann man fast überall an Skandinaviens Küsten beobachten.

#6 Der Vielfraß – Der größte aller Marder

Rund einen Meter kann ein Vielfraß groß werden. Dementsprechend ist das zur Familie der Marder gehörende Tier durchaus eine imposante Erscheinung, wenn du das seltene Glück hast, es in der Wildnis zu treffen. Rund tausend Tiere gibt es in Skandinavien, die meisten davon im schwedischen und norwegischen Fjäll, aber auch in den Wäldern Värmlands, Dalarnas und Hälsinglands.

Ein Vielfraß im finnischen Karelien.

#7 Das Rentier – Zwischen Nutz- und Wildtier

Wer sich mit der skandinavischen Fauna beschäftigt, wird zwangsläufig auf das Rentier treffen. Es ist in den nördlichen Breiten in Finnland, Norwegen und Schweden zu Hause und kommt selbst in arktischen Gebieten wie Grönland und Spitzbergen vor. Die Rentierzucht bildet die Lebensgrundlage der Sami, der skandinavischen Urbevölkerung. Bei Wanderungen im Fjäll sind Begegnungen mit Rentieren keine Seltenheit. Hier ist es wichtig, Abstand zu halten und die Ruhe der Tiere zu respektieren.

Ein Rentier in Norwegen

Ein Rentier in Norwegen

#8 Der Moschusochse – Ein pelziger Arktis-Bewohner

Zwischen 225 und 400 Kilogramm wiegen Moschusochsen. Zusammen mit ihrem pelzigen, dicken Fell sind die Tiere, die mehr mit dem Schaf als mit dem Rind verwandt sind, eine imposante Erscheinung. Die Art war ursprünglich in Skandinavien ausgestorben, wurde jedoch in den 20-er Jahren wieder im norwegischen Dovrefjell angesiedelt. Dort und im schwedischen Härjedalen gibt es bis heute frei lebende Herden. In Tännas gib es das “Myskoxcentrum”, ein weitläufiges Gehege, in dem die Population der Moschusochsen bewahrt werden soll.

#9 Der Wal – Zuhause im Eismeer

Die kalten Gewässer vor den Küsten Norwegens, Islands und Grönlands sind das Revier der Wale. In all diesen Regionen werden dementsprechend auch Walsafaris angeboten, denen du die riesigen Säugetiere im Ozean erleben kannst. Orte mit ”Walgarantie” sind beispielsweise die Lofoten und die Vesterålen-Inseln, weit im Norden Norwegens. Im Kaldfjord vor Tromsø tauchen regelmäßig Buckelwale auf.

Ein Orca im norwegischen Skjervøy

Ein Orca im norwegischen Skjervøy

#10 Der Eisbär – Vom Klimawandel bedroht

Der Eisbär bewohnt die nördlichen Polarregionen, insbesondere Spitzbergen ist ein bekannter Ort für Eisbären-Safaris. Eisbären-Safaris stehen allerdings in der Kritik, denn falls es auf einer Begegnung zwischen Mensch und Tier zu einem Zwischenfall kommt, endet dieser meist tödlich und die Eisbären werden erschossen. Das gilt umso mehr, als dass Arktistourismus einer der Faktoren für den Klimawandel im hohen Norden ist und dadurch der kostbare Lebensraum der Polarbären weiter geschädigt wird.

Weitere Wildtiere in Skandinavien

Neben den genannten Tieren gibt es freilich viele weitere Tierarten, die du in den skandinavischen Ländern in der freien Wildbahn beobachten kannst. Zu nennen sind etwa Biber, Otter, Polarfüchse, Robben, Walrosse oder zahlreiche Vogelarten.

Ein Schild warnt vor der Gefahr durch Eisbären auf der norwegischen Insel Spitzbergen.

Ein Schild warnt vor der Gefahr durch Eisbären auf der norwegischen Insel Spitzbergen.

Wildtiere Finnland – Auf Wildtiersafari in Finnland

Kontio, ohto, nalle – und viele mehr. Mehr als 100 Wörter und Umschreibungen soll es in Finnland für den Braunbären geben. In den rund 40, über das Land verstreuten Nationalparks sind die Chancen besonders hoch, das Raubtier zu sichten. Die finnische Tourismusbehörde Visit Finland empfiehlt beispielsweise die Gegend rund um Lentiira (Kuhmo) als Region mit einem hohen Bärenvorkommen.

Drei Tipps für Wildtiersafaris in Finnland

  1. Bären im Nationalpark Pallas-Yllästunturi: Der beste Ort, um Braunbären in Finnland zu beobachten, ist der Pallas-Yllästunturi-Nationalpark. Hier leben die meisten Tiere und es gibt ausgewiesene Spazier-, Wander- und Radwege, auf denen sich Einheimische und Touristen bewegen können. Zudem leben auch Elche, Luchse und Wölfe hier.
  2. Wildtierbegegnungen in Saariselkä: Saariselkä ist ein Fjälldorf, das von unberührter Natur umgeben ist. Unter anderem findest du hier den Braunbären, den Vielfraß und Wölfe. Ein Veranstalter, der entsprechende Wildtiersafaris anbietet, ist Lapland Safaris.
  3. Bärenbegegnungen in Martinselkonen: Das Naturschutzgebiet Martinselkonen im Osten Finnlands ist bekannt für seine guten Bedingungen für Bärenbeobachtungen. Auch die NORR-Redaktion war bereits auf Bärensuche in den finnischen Wäldern unterwegs. Unseren Reisebericht liest du hier:

Wildtiere Norwegen – Auf Wildtiersafari in Norwegen

Norwegen ist ein Land der Gegensätze und bietet unterschiedlichste Landschaften. Ob arktische Tundra, wilde Fjorde oder dichte Wälder – in Norwegen kannst du eine Vielzahl von Wildtieren beobachten. Die besten Chancen hast du in den Nationalparks Dovrefjell und Rondane sowie dem Hardangervidda-Plateau. Auch im Nordosten des Landes, an der Grenzregion zu Russland werden entsprechende Wildtier-Touren angeboten. Wenn es dich in die Arktis verschlägt, ist Spitzbergen ein ausgezeichneter Ort, um seltene Tiere zu sichten.

Drei Tipps für Wildtiersafaris in Norwegen

  1. Moschusochsen im Dovrefjell erleben: Das Dovrefjell-Gebirge ist einer der wenigen Orte in Norwegen, an denen du die majestätischen Moschusochsen beobachten kannst. Vor Ort gibt es mehrere Veranstalter, die entsprechende Touren anbieten.
  2. Biber-Safari im Kanu: In Namdalen und entlang des Hurdalselva-Flusses in Ostnorwegen kannst du auf der Suche nach Bibern mit einem Kanu auf einem Fluss rudern. Der Veranstalter Tundra Tours bietet auch Elchsafaris an.
  3. Wale beobachten auf den Lofoten und Vesterålen: Hvalsafari AS in Andenes gilt laut der Whale & Dolphin Conservation Society (WDCS) als einer der besten Veranstalter arktischer Walsafaris. Mit einem Schiff geht es hinaus aufs offene Meer, die Wale sind hier das ganze Jahr über zu sehen.
Auf Moschusochsen-Safari im Dovrefjell

Auf Moschusochsen-Safari im Dovrefjell

Wildtiere Schweden – Auf Wildtiersafari in Schweden

Schweden hat 30 Nationalparks und mehr als 4.000 Naturschutzgebiete, die zusammen mehr als ein Zehntel der Landesfläche ausmachen. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass insbesondere der dünn besiedelte Norden weiträumigen Lebensraum für die verschiedensten Wildtiere bietet. Die schwedische Fauna ähnelt dabei der in Norwegen und Finnland. Wildtierbegegnungen sind vornehmlich in der nördlichen Hälfte Schwedens möglich. Gewisse Tierarten wie Elche können dabei auch im Alltag immer wieder erspäht werden.

Drei Tipps für Wildtiersafaris in Schweden

  1. Luchs-Safari im Norden Schwedens: Der Safari-Veranstalter Wild Sweden ist spezialisiert auf Wildtiersafaris. Die Guides nehmen dich unter anderem mit auf die Suche nach Luchsen, die sich bekanntlich gerne verstecken. Unterwegs kannst du oft auch Rentiere, Elche und manchmal sogar einen Steinadler sichten.
  2. Übernachtung mit Bären: Keine Angst, dieses Erlebnis ist ungefährlicher, als es der Titel vermuten lassen muss. Der Touren-Anbieter Wild Nordic ermöglicht in der Region Gästrikland Übernachtungen in einer Holzhütte mitten im Wald. Von dort aus kannst du die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten, während es im Inneren heimelig warm ist.
  3. Hummer-Safaris an der schwedischen Westküste: Etwas ganz anderes als die klassischen Wildtiersafaris ist eine Hummer-Safari. Hier erkundest du in Begleitung eines einheimischen Fischers die fischreichen Gewässer rund um die Schären von Bohuslän. Nicht umsonst werden Hummer hier als “schwarzes Gold” bezeichnet. Die Saison beginnt üblicherweise ab Mitte September. Ein möglicher Veranstalter ist Fiskahummer.nu.
Hummer-Safari in Schweden

Hummer-Safari in Schweden

Wildtiere Grönland – Auf Wildtiersafari in Grönland

Arktische Kälte, ewiges Eis und so gut wie keine Zivilisation – Grönland gilt nicht umsonst als Paradies für Wildtiere und Reisende, die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten wollen. Rentiere, Moschusochsen, Hasen, Polarfüchse – die Liste an möglichen Tierbegegnungen ist dabei lang. Ein typischer Ausgangspunkt für entsprechende Touren ist dabei das beschauliche Dorf Kangerlussuaq an der grönländischen Westküste. Gleich mehrere Veranstalter an verschiedenen grönländischen Orten bieten zudem Eisbär-Touren und Whale-Watching an.

Drei Tipps für Wildtiersafaris in Grönland

  1. Eisbären-Safari: Das Unternehmen South Greenland Boat Charter 44 bietet Eisbär-Touren in Zusammenarbeit mit anderen lokalen Unternehmen an, die das Guiding übernehmen. SGBC44 kümmert sich um die Buchung und Koordination und stellt die kleinen Boote für die Erkundungstouren am Tag zur Verfügung, bevor es zurück zum Schiff geht, wo Unterkunft, Mahlzeiten und Entspannung warten.
  2. Eine Wanderung auf dem Arctic Circle Trail: Der Arctic Circle Trail führt von Kangerlussuaq bzw. dem Rand des Inlandeises über etwa 170 Kilometer bis nach Sisimiut an der Westküste Grönlands. Er zählt damit nicht nur zu einem der herausforderndsten, sondern zugleich auch schönsten Fernwanderwege. Unterwegs sind die Chancen hoch, Polarfüchse, Polarhasen oder Moschusochsen zu sichten.
  3. Tundra-Safari: Wer es bequemer will, kann von Kangerlussuaq aus auch sogenannte Tundra-Safaris buchen. Dabei handelt es sich um mehrstündige bis mehrtägige, gebuchte Touren, auf denen dich Guides zu wilden Tieren wie Moschusochsen führen.
Ein junger Polarfuchs

Polarfuchs

Wildtiersafaris in Skandinavien – Zusammenfassung

Du siehst: Skandinavien ist ein Paradies für Naturliebhaber und Tierfreunde. Es gibt unzählige Wildtiere, die man in der freien Wildbahn beobachten kann. Von Bären über Elche bis hin zu Wölfen – die skandinavische Tierwelt hält eine Vielzahl an spannenden und interessanten Tieren bereit.

Ein Tipp, der für alle Wildsafaris gilt: Informiere dich! Vor der Wildtiersafari ist guter Rat teuer. Informiere dich also unbedingt vorab, welche Tiere gerade in der Gegend sind und welche Touren es gibt. Zudem ist es ratsam, einen erfahrenen Guide zu buchen. Dieser kann dich nicht nur sicher durch die Wildnis führen, sondern dir auch spannende Informationen über die Tiere und die Umgebung geben. So wirst du deine Wildtiersafari garantiert in vollen Zügen genießen!